Datum: Freitag 17.09.2021
Ort: Alte Feuerwache Köln  

Block 1 - Session 2
Zeit: 16.30h - 18.00h  

Präsentation & anschliessend Talk mit Aktivisten der Musikszene NRW
* Französisch mit Deutscher Übersetzung    

Details | AMAMainz_by HaukeDorschParis war bereits in den 1960er Jahren Anlaufpunkt für zahlreiche Musiker*innen aus dem Magheb und den Subsahara-Ländern, die dort auf die Communities trafen der Migrant*innen aus den ehemaligen französischen Kolonien und Protektoraten. Diese Begegnungen haben die Internationalisierung der Musikszene auch in anderen europäischen Ländern mit Bands und Musiker*innen aus diesen afrikanischen Regionen eingeleitet und neue musikalische Impulse popularisiert. In einer Präsentation wird der französische Musikjournalist, Kenner und aktiver Begleiter dieser Entwicklung, Francois Bensignor wenig bekannte Einblicke in diese musikhistorische Entwicklung geben.

Im Anschluss wird mit Musiker*innen und Aktivist*innen aus der afrikanischen Diaspora in NRW kritisch diskutiert, wie sie aus ihrer Erfahrung diese Zeit betrachten und welche Perspektiven es für die Zukunft für die Präsenz, Themen und für das Verständnis dieser Musiken gibt.  

Details | Francois BensignorFrançois Bensignor lebt und arbeitet seit den 1970er Jahren als freiberuflicher Musikjournalist in Paris. Er ist in verschiedenen Weltmusiknetzwerken tätig ist. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit sind die Veränderungen zeitgenössischer afrikanischer Musiken, gefolgt von der Entwicklung einer internationalen Medienlandschaft, die sich diesen Themenbereichen in der Presse (Afrique Élite, Trad'MagazineÉ), im Radio (RFI), im Fernsehen (Mégamix auf Arte) widmet. Über dieses Thema verfasste er das Buch „Sons d'Afrique“ (éditions Marabout, 1988).  
Er ist Gründer des Dachverbandes der französischen Szene für World & Trad. Musik Zone Franche, hat an vielen Presse- und Online-Medien wie Mondomix mitgewirkt und ist Autor von Büchern über Fela Kuti und Kaneka-Musik aus Neukaledonien sowie von Filmen über den kongolesischen Star Papa Wemba, den bretonischen Sänger Alan Stivell und über junge Kanak-Musiker. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge in Nachschlagewerken wie „Larousse Guide to World Music“ und „Rough Guides to Weltmusik“.  
Er ist Herausgeber der Lexikas/ Nachschlagewerke Planètes musiques (Edition IRMA), Euro World Book (Edition IRMA) , Guide Totem Les Musiques du Monde (Larousse) sowie seit 1993 Chefredakteur der 'Chronique Musique' der Revue 'Hommes & Migrations'.  Francois Bensignor war von 2002 – 2014 Direktor des der Abteilung World und traditionelle Musik im IRMA 'Centre d'information et de ressources pour les musiques actuelles“ in Paris. Derzeit ist er als Experte im Rahmen unzähligen Kolloquien und Symposien zu Weltmusik-Themen tätig.  

Details | Malick_by_EventorganisationAfrikaDer Musiker und ausgebildete Schlosser kam 1965 in Dakar, der Hauptstadt des westafrikanischen Senegal zur Welt und begann im Alter von 20 Jahren an einer Musikschule seine Ausbildung im Trommelspiel. Sein Hauptinstrument ist bis heute die klassische Djembé-Trommel, die er auch selbst herstellt.
In Dakar gründete Papa Malick Diouf 1987 die Band „Mama Afrika“. Acht Jahre später trat das Ensemble zum ersten Mal in Köln auf. Seitdem lebt der Gründer, Manager und ruhende Pol von „Mama Afrika“ in der Domstadt und organisiert von dort aus die deutschlandweiten Auftritte des Ensembles.  
Inzwischen ist er mit seiner Band und den vielen weiteren Aktivitäten fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Köln. Ob Club-Show, Trommel-Workshop, professionelles Spektakel sowie Afrika-Events oder auch maßgeschneiderte Kultur-Reisen in den Senegal, der Musiker schafft unzählige Möglichkeiten tiefer in die Kulturen Afrikas einzutauchen. 2004 gründet er das MitAfrika Festival Köln, dessen künstlerischer Leiter und organisatorischer Kopf er bis heute ist. Für sein interkulturelles Engagement wurde er 2011 mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Köln ausgezeichnet.  

Details | Alhousseini Anivolla_by Sandra van EdigAlhousseini Anivolla gehört zum Volk der Imuhar oder Kel Tamashek. Als Sohn von Nomaden erlebte er Kindheit und Jugend in der Sahara, hütete Ziegen und Kamele bis die Familie bedingt durch die Dürre 1987 in die Hauptstadt Nigers Niamey umsiedelte. Hier brachte er sich autodidaktisch Gitarre bei und wurde schnell zu einem begehrten Begleitgitarristen anderer Wüstenblues-Gitarristen wie Abdallah Oumbadougou und der Gruppe Tinariwen. Später schloss er sich der Band Etran N'Guefan an, aus der 2004 Etran Finatawa wurde. 2007 wurde er Bandleader, Hauptsänger und Komponist der Gruppe, mit der er rund um den Globus tourte. Er spielte u. a. bei WOMAD UK, Sines Portugal; Grassroots Festival US; WOMADELAIDE und Capetown Jazz Festival und 2010 auch im Klangkosmos NRW. Seit 2012 verfolgt er eine Solokarriere und gründete sein neues Ensemble Anewal, was in seiner Muttersprache „der Wanderer“ bedeutet. Integraler Bestandteil seiner Arbeit ist der künstlerische Austausch. So hat er mit vielen internationalen Künstlern kooperiert u. a. mit Guy Buttery SA; Maarja Nuut (Estland), Huun-Huur-Tu (Rep. Tuva); Girum Mezmur (Äthiopien). Insgesamt hat er sieben Alben veröffentlicht.
Alhousseini Anivolla nutzt seine Musik, um auf der ganzen Welt auf den kulturellen Reichtum seines Volkes und der vielen Kulturen Nigers aufmerksam zu machen. In seinen Liedern und Beiträgen in Interviews und Gesprächsforen warnt er vor dem Verlust der kulturellen Vielfalt auf der ganzen Welt. Kulturerhalt ist sein zentrales Thema. Er spricht von gesellschaftlichen Veränderungen, Klimawandel und den direkten Auswirkungen auf sein Volk. Mit großem Bedauern kommentiert er die Konflikte in der Sahara und ruft immer wieder zu Versöhnung und Frieden auf. Er engagiert sich seit 2005 intensiv im Bildungsbereich. In Workshops in Schulen bringt er Kindern und Jugendlichen auf der ganzen Welt das Leben als Nomade nahe. Auch im eigenen Land sensibilisiert er Jugendliche für Traditionen und Identitätserhalt als Mittel im Kampf gegen die Armut.  

Details | Sanda van EdigSandra van Edig hat einen Magister in Ethnologie. Ursprünglich freie Radio- und Printjournalistin und Autorin  für verschiedene deutschsprachige Medien, hat sie von 1999 bis 2013 in der nigrischen Hauptstadt Niamey gelebt und gearbeitet. 2004 hat sie die nigrische Wüstenblues Gruppe Etran Finatawa mitgegründet und diese bis 2015 rund um den Globus als Managerin begleitet. 2012 - 2013 war sie Projekt-Koordinatorin des Museums für traditionelle Instrumente (CFPM Taya) in Niamey im Niger und hat die Neukonzeption der Ausstellung des Museums verantwortet. Im Zentrum ihres Tuns steht ihre Leidenschaft für kulturelle Vielfalt. Heute ist sie hauptberuflich für die DW Akademie tätig und leitet das Portfolio Nah Ost.

Wir bedanken uns für die Übernahme der Reisekosten für Francois Bensignor


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