Details | 0Das Ensemble Talago Buni bringt uns Klänge vom Indischen Ozean, die in uralten Traditionen der indonesischen Insel Sumatra verwurzelt sind. Die sechstgrößte Insel der Welt liegt auf halbem Weg zwischen Indien und Australien und bietet landschaftlich paradiesische Traumstrände, tropische Regenwälder und hohe Gebirge mit dramatischen Schluchten. Talago Buni kommt aus dem westlichen Hochland der Insel, der Heimat der Minangkabau. Sie sind die größte noch existierende matrilineare und matrilokale Gesellschaft dieser Welt: Besitztum geht von der Mutter auf die Tochter über, Erbfolge und Erziehung liegen bei der Frau, bei Heirat zieht der Mann zur Familie der Frau. Gleichzeitig sind die Minangkabau seit dem 16. Jahrhundert überzeugte Muslime und religiöse und politische Geschäfte liegen in der Hand der Männer. Ist das ein Widerspruch?
Die parallele Existenz verschiedener politischer und rechtlicher Autoritäten ist ein entscheidendes Merkmal der heutigen Lebensweise der Minangkabau. Dieses vielfältige Gerüst aus gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen spiegelt sich auch in den musikalischen Traditionen der Minangkabau wider – eine reiche Inspirationsquelle für die Musiker von Talago Buni, die alle Musik studiert haben. Sie schöpfen aus dem melancholisch-mystischen Hochland-Repertoire genauso wie aus den islamisch-religiösen Liedern und der Musikkultur der Küste, die als sehr lebendig und offen gilt.
Seit der Gründung der Gruppe 1998 war es gemeinsames Ziel neue Musik zu komponieren und zu spielen ohne dabei auf die typischen, traditionellen Minangkabau-Klänge zu verzichten. Was dabei entsteht, ist ein einzigartiger Minangkabau-Sound des 21. Jahrhunderts: zwischen Trance und Meditation und beflügelnden Liedern.

Muhammad Halim - Saluang, Sarunai, Bansi, Gesang
Susandra Jaya - Kacapi, Sarunai, Bansi, Gesang
Febrianti - Gong, Ganto, Gesang
Leva Khudri Balti - Talempong, Jimbe, Sarunai, Gesang
Laras Sri Masevi - Gendang, Canang, Sarunai, Gesang
Emri - Sarunai, Gendang, Gesang
Edy Utama - Künstlerischer Leiter

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Details | Foto by Benoit MatterneWahrscheinlich brachte Samoela Andriamalalaharijoaona schon als Kind Steine zum Klingen. Schon früh beschäftigte er sich dann auch mit verschiedensten Instrumenten: Geigen und Flöten, Bambuszithern und Schlagwerk. Heute lebt Samy in seinem selbst geschaffenen Klangkosmos aus Instrumenten, die er alle selbst gefertigt hat. Seine tiefen Kenntnisse der madagassischen Musik eignete er sich auf Studienreisen in entlegene Gebiete Madagaskars an. Viele Musikstile lernte er direkt von lokalen Musikern. Rakotonirina Jean Bosco wuchs im östlichen Hochland der Insel auf. Er hütete als Kind das Vieh seines Großvaters, ging zunächst nicht zur Schule, sang auf der Weide und lernte das Spiel der Laute Kabosy. Seit 2004 tritt er mit Samy auf. Ergänzt wird  das Ensemble durch die Sängerin, Tänzerin und Multi-Instrumentalistin Clara. Sie singt in Zafindraona, dem besonderen a cappella Stil für die alten religiösen Lieder des Ortes Fianarantsoa.
Die gesamte Inselkultur Madagaskars ist mit all ihren lokalen Besonderheiten ein Ergebnis von Kreolisierung in Folge von Besiedlungswellen aus Südostasien, Arabien, Afrika und Europa. Die musikalische Fusion ist ein tragendes Element der madagassischen Musikultur. So wurden europäische Blasinstrumente in das Volksmusiktheater Hira Gasy einbezogen, weil sie mit ihrer Lautstärke auf die Darbietungen der Truppe aufmerksam machen; Kirchenmusik setzte sich im Kontext einer tief greifenden Missionierung durch und befeuerte die madagassische Lust auf mehrstimmigen Gesang, sodass sich ein eigener Kirchengesang herausbildete, der traditionelle Lieder mit religiösen Texten verbindet.
Das Trio bedient sich des musikalischen Reichtums: In vielen Lieder mischen sie lokale Stile, Dialekte und Instrumentaltraditionen. Dennoch ist dieses kompetente Cossover durch und durch madagassisch.

Samoela Andriamalalaharijoaona „Sammy“ -
                                                Gesang, Sodina, Kabosy, Lokanga, Jejy Voatava, Jejylava, Valiha
Rakotonirina Jean „Bosco“ – Gesang, Perkussion
Jeanine Clara Andranaivo “Clara” - Gesang, Tanz, Jejy Voatava, Kabosy, Valiha, Perkussion

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Details | 0Zu dem Archipel der Komoren, der sogenannten „Mondinseln“, gehören Grande Comore, Mohéli, Anjouan und Mayotte. Die musikalischen Landschaften der Inselgruppe wurden von verschiedenen Einwanderungswellen geprägt: Man findet und hört Einflüsse der frühen Migranten aus Ost-Afrika, Melodien und Modi aus dem Nahen Osten, die im frühen sechzehnten Jahrhundert durch persische Migranten aus Shiraz ankamen, oder den Musikstil 'twarab', der von Einwanderern aus Tansania in den 1960er Jahre eingeführt wurde. Auch die westliche Folkmusik erreichte in den 1980er Jahren den Archipel und führte zu wieder neuen musikalischen Kreationen.
Das Trio Elisouma ist das Ergebnis einer künstlerischen und kreativen Zusammenarbeit zwischen drei außergewöhnlichen Musikerpersönlichkeiten, die Musikstile und Instrumente von verschiedenen Inseln und verschiedenen Epochen zusammenführen.
“Soubi” Athoumane Soubira ist Spezialist auf der Dzendze, der komorischen Harfe und hat einen ganz eigenen Stil entwickelt, in dem er sich auf die Rhythmen und Melodien der traditionellen Tänze seiner Heimatinsel Mohéli bezieht. Der Gitarrist Eliasse Ben Joma wurde auf Grande Comore geboren, siedelte dann nach Mayotte über. Auch er entwickelte sein ganz eigenes stilistisches Konzept: Za N'goma, in dem Rhythmus das tragende und verbindende Element für die unterschiedlichen traditionellen Musiken der Komoren ist – von twarab über mgodro, maloya, sega und shigoma. Mwegne M'madi spielt das archetypische Instrument der Komoren, die Gambusi, sowie die kastenförmige Zither Dzendze. Letztere hat er mit der Mechanik moderner Gitarren und Nylon-Saiten ausgestattet.
Die drei Musiker präsentieren den musikalischen Reichtum ihrer Inseln traditionsbewusst und weltoffen zugleich. Sie widmen sich aktuellen Themen ihrer Heimat wie Umweltprobleme, Korruption, oder Prostitution. Aber auch von Liebe und Frieden erzählen ihre Lieder.

Eliasse Ben Joma - Gitarre, Garando, Goma, Gesang
Mwegne M'madi - Dzendze, Ngoma, Mkayamba, Gesang
'Soubi' Athoumane Soubira - Dzendze, Gambusi, Mkayamba, Gesang

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Details | 0Auf den Spuren der reichen Klänge des Indischen Ozeans bietet die in Deutschland wenig bekannte Insel Rodrigues überraschende Entdeckungen: 2017 wurden die Sega Rhythmen aus Rodrigues auf die UNESCO Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Die als Sega Tambour bezeichnete Aufführungsform ist eine pulsierende Mischung aus Musik, Gesang und Tanz mit Ursprüngen in den vor allem afrikanisch geprägten Sklavengemein- schaften.

Rodrigues ist eine kleine, zu Mauritius gehörende Insel in den Weiten des Indischen Ozeans, die über Jahrhunderte Spielball der großen europäischen Kolonialmächte Frankreich, Großbritannien, Portugal und Niederlande war. Ursprünglich war die Insel unbewohnt. Sie ist Teil der vulkanischen Inselkette der Maskarenen, zur der auch das französische Überseegebiet La Réunion und Mauritius gehören. Die Insel wurde Anfang des 16. Jahrhunderts nach Diego Rodrigues benannt, einem Steuermann einer 1538 portugiesischen Flotte, die die Inselkette auf der Fahrt nach Goa passierte. 1601 landeten dann die Holländer auf dem Weg nach Osten auf der Insel. 1691 versuchte eine Gruppe aus Frankreich geflohener Hugenotten eine protestantische Republik Namens Eden auf Rodrigues zu errichten, die so die ersten Bewohner waren, jedoch Mangels Frauen nach zwei Jahren aufgaben. Erst 200 Jahre nach der Entdeckung entstand 1735 die erste feste Ansiedlung Port Mathurin, die eine Art Sträflingskolonie Frankreichs war. Im Gefolge der Französischen Revolution fand dann ein siebenjähriger Krieg mit den Briten um die Vorherrschaft statt. Mit dem Vertrag von Paris 1814 kam La Réunion zurück an Frankreich, Rodrigues und Mauritius verblieb bei Großbritannien. Die Sklaven wurden erst 1839 freigelassen. Seit 2002 hat Rodrigues Autonomiestatus mit eigener Regionalversammlung innerhalb des Staates Mauritius. Heute leben über 40.000 Einwohner aus Rodrigues, die, abgesehen von kleinen europäischen und tamilischen Minderheiten vor allem afrikanischer Herkunft und katholisch sind. Sega wird auf Rodrigues immer und überall gespielt: zu Hause und auf der Straße, mitmachen kann jeder – unabhängig vom Alter, Geschlecht oder Status. Ursprünglich war Sega ein Ausdruck des Widerstands der Sklaven gegen die Kolonialherren und gleichzeitig eine ritualisierte Form, um  Konflikte untereinander zu thematisieren und soziale Lösungen zu finden.

Das Trio Sakili lebt in einer ruhigen, ländlichen Gegend der Hauptstadt. Vallen Pierre Louis ist auf Rodrigues ein bekannter und geschätzter Banjo Spieler. Er spielt auch die Kabossy aus Madagaskar. Prosper gehört zu einer der wichtigen Musikerclans der Insel und ist unbestritten der beste traditionelle Perkussionist, der auch die kraftvolle Stimme mit warmen Timbre von Sakili ist. Der Dritte im Bunde, Ricardo Legéntile spielt das charakteristische Melodie-Instrument der Insel, das Akkordeon. Das Repertoire und die Feinheiten der Spieltechnik werden bereits seit mehreren Generationen in der Familie weitergegen. In der Musik von Sakili spiegelt sich die Geschichte der Insel zwischen europäischen und afrikanischen Einflüssen wieder. Und weil die Globalisierung auch in den Weiten des Indischen Ozeans Einfluß hat, finden sich in einigen Liedern natürlich auch Berührungspunkte mit dem Hier und Jetzt.

Vallen Pierre Louis – Banjo. Kabossy, Gesang
Francis Prosper – Rahmentrommel, Gesang
Ricardo Legentile – Akkordeon, Gitarre, Gesang

Details | 0Cheny Wa Gune entstammt einer Familie von Geschichtenerzählern aus Zavala am südlichen Ufer des Kanals von Mosambik. Auch wenn er selbst in der lebendig-quirligen Hauptstadt Maputo aufwuchs – seine Familie zog nach den blutigen Befreiungskämpfen im Land Anfang der 1970er Jahre dorthin –, ist es die Musikkultur seiner Heimatregion Inhambane, des Landes der Chopi, die ihn bis heute fasziniert.
In der Timbila-Musik werden aus Holz gefertigte, mit Kalebass-Resonanzkörpern versehene Xylophone verschiedener Größen in einer Art Orchester zusammen gespielt und mit Tanz, Gesang und Poesie verbunden. Cheny Wa Gune präsentiert eines davon: das Mbila – als Soloinstrument in Begleitung von Perkussion, Mbira und Gesang. Seine Kunst ist der Chopi Timbila Groove, in dem die traditionelle Timbila-Musik mit anderen Musikstilen wie Jazz oder HipHop fusioniert und uns damit sowohl den pulsierenden Lebensrhythmus der Metropole Maputo wie auch die Klangwelt der mehr als 400 Jahre alten Timbila-Tradition näher bringt.
Cheny Wa Gune spielt auch das Daumenklavier Mbira und Xitende, die mosambikanische Version des bei uns besser bekannten brasilianischen Instruments Berimbao.
Es ist ihm wichtig, die Musikkultur der Chopi weiterzugeben, aber sie auch weiterzuentwickeln. Gerade jetzt, da immer neue Schwierigkeiten auftauchen: z. B. ist das Mwendje-Holz, aus dem die Timbila-Xylophone traditionell gebaut werden, aufgrund extremer Abholzung immer schwieriger zu finden.
Dank seiner vielen sozialen Engagements und künstlerischer Aktivitäten – u. a. Kompositionen für Film und Theater oder auch die musikalische Leitung des encontrARTE Festivals, das er 2007 ins Leben rief - gilt Cheny Wa Gune nicht nur im eigenen Land als kreativer Kopf einer jungen dynamischen Musikszene mit traditionellen Wurzeln. Internationale Auftritte führten ihn bereits nach Brasilien, Argentinien, Schweden, Dänemark und La Réunion.

Cheny Wa Gune – Timbila, Mbira, Xitende, Gesang
Celso Mahuaie – Perkussion, Mbira, Gesang
Xixel Langa – Perkussion, Xitende und Gesang

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